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Sunday, December 26, 2010

Keine Weinachten in Bahia Honda

Wir veliessen Aruba on 19/12/10 und hatten einen mühelosen Motorsegel nach Isla Monjes die nur etwas nördlich von der Öffnung zur Maracaibo Bay liegen was zu Venezuela gehört. Wir hatten 50 Meilen zu gehen und natürlich ist Wind Shear die mit uns segeln mit ihrem 58 Fuss Boot etliches schneller als wir und als die noch 4 Meilen von der Insel entfernt waren hatten wir immer noch 13 Meilen zu segeln. Die Insel hat eine Venezuelanische Navy Basis stationiert auf der Insel und die kontaktierte Wind Shear via VHF radio. Da die aber kein Spanish sprechen antworte ich für sie und gab ihm unsere Daten durch. Er war ganz nett und blieb mit uns bis wir ankamen in Radiokontakt.
Isla Monjes del Sur sind zwei Inseln die durch eine hohe manngemachte Felswand. An der nördlichen Seite ist ein hoher Steg und von dort ist eine dickes Seil auf die südliche Seite gespannt wo sich die Boote dann anbinden. Normalerweise kommt der Wind aus dem Osten und bläst die Boote von der Leine weg. In westlichem Wind kann man hier nicht verweilen. Es war eigentlich einfach uns am Seil an zubinden und als wir dran waren gaben wir Wind Shear das OK sich an zubinden, wobei Sid nun im Dinghy ihnen halfen. Sobald wir gesichert waren stiegen Debi und ich ins dinghy um an Land zu gehen und uns beim Navymann anzumelden. Als wir beim hohen Steg ankamen sahen wir wirklich wie hoch der ist und dass es für uns unmöglich war da rauf zu klettern. Eines der 3 Venezuelanischen Fischerbooten das am nächsten zum Steg war luden uns ein auf ihr Boot zu klettern und so an Land zu kommen. So kletterten wir ins Boot rein was auch sehr hoch war und auf der anderen Seite wieder raus wobei sie dann ihr Boot an den Steg zogen und wir auf der Railing stehend und uns am Dach entlang machten und dann schlussendlich an Land sprangen. Kamen uns wie Affen vor die von Ast zu Ast schwingen. Auf dem Wege zur Navy hatten wir dann eine gute Aussicht über die Bay, dem Seil und all die Boote die angebunden waren. Auf der anderen Seite sahen wir das Meer von wo wir kamen und sahen ein Segelboot sich näher, muss Boot B sein (werden ihren Namen nicht erwähnen, ihr werden wissen warum).
Der Offizier kam uns da entgegen und fragte ob wir die Papiere an Land oder auf den Booten erledigen wollten. Ich hatte ein Gefühl dass er unbedingt die Boote sehen wollte und so lies ich ihn wählen. Wenige Minuten später krabbelten wir wieder wie kleine Äffchen aufs Fischerboot, durch und auf der anderen Seite in unser Dinghy. Nach dem er Wind Shear und unsere Daten hatte schaute er sich das Boot an dann ging es auf Paradise für das selbe. Ich offerierte ihm eine Cola doch dazu rumpfte er sich die Nase, allerdings als er das Wort Bier hörte hatte er ein grosses Grinsen auf seinem Gesicht und so schwatzten wir ein Weilchen weil er das kalte Bier genoss. Inzwischen kam Boot B rein, die wir kurz in Aruba kennen gelernt hatten und die sich selber eingeladen haben mit uns zu reisen. Wir wurden von mehreren Booten gewarnt von denen weg zu bleiben, die sind ständig betrunken, wurden aus der Marina geschmissen und sind ganz unfreundliche Leute. Na hier waren sie zwei Boote neben uns und wollten uns gleich zu einem Bier einladen obwohl sie sich elendig fühlte da sie den ganzen Weg Seekrank war. Wir lehnten freundlich ab da wir schon Pläne zum Abendbrot hatten wir Rob und Debi, die zwei Tuna auf dem Wege hier fingen. Auch wollten wir es einen kurzen Abend machen da Paradise um 1 Uhr schon wieder unterwegs sein wollte da der nächste Trip 80 Meilen und für uns 16 Stunden waren. Wir genossen zunächst mal ein köstliches Tuna dinner auf Wind Shear, wobei wir sahen wir Paradise plötzlich seitwärts auf das Seil sich bewegte und bevor wir was unternehmen konnten war das Ruder am Seil angehängt. Sid tauchte ins Wasser und kriegte das Boot frei. Wir beschlossen dann dass Wind Shear einen After Anker setzen würde und da wir ja nur 3 Stunden hier waren uns an sie binden. Das taten wir. So ging es für 3 Stunden ins Bett. Ich wachte schon um 00:30 auf und dachte mit oh schön habe noch 30 Minuten zum schlafen als ich Sid hörte alle Lucken zu schliessen da es anfing zu regnen und plötzlich war das dieses Wämm, Bäng und das ganz Boot zitterte. Ich zog mir schnell ein T-Shirt an und ging an Deck wo Sid inzwischen schon war. Ich konnte meinen Augen nicht trauen als ich neben uns die steile Felswand sah und Paradise da gelandet ist. Neben uns war Wind Shear still an uns angebunden. Eine Böe ist vom Westen gekommen und beschüttete uns nun mit Regen und starkem Wind. Wir mussten so schnell wie möglich aus dieser Situation rauskommen. Sid schrie für Debi und Rob raus zu kommen und ich ging an den Radio und in Spanish rief ich für Hilfe von den Fischerbooten, weil ich beobachtete dass die Besitzer auf Boot B im Cockpit sassen uns zuschauten und eine Zigarette rauchten. In Sekunden waren alle Fischerboote an Deck mit Licht an und Motor gestartet und einige sprangen ins Wasser und schwammen uns entgegen weil wir unser Dinghy so schnell wie möglich ins Wasser brachten. Die Fischerboot verliessen dann das Seil und dadurch war B nun auch nicht mehr angebunden und fing an auf un zu zukommen und knallte in Wind Shear. Denkt Ihr die beiden hätten das verhindert, oh nein, die sassen immer noch im Cockpit und rauchten ihre Zigarette. Weil wir uns bemühten unsere Boote, nein unser Leben zu retten, das Boot ist unser Leben. Sid ermöglichte mit dem 15 hrp motor alle drei Boote von den Felsen zu stossen. Die Fischermänner inzwischen kamen auf unsere Boote um uns zu helfen, welche tauchen. B sass immer noch auf ihren Ärschen und taten nichts, so schrie Rob und ich sie an uns zu helfen. Der Kerl lehnte sich nur zurück und sagte mit seinem Deutschen Akzent: "Wir haben keinen Motor". Da rief ich ihm zu sich ins Beiboot zu begeben er hatte deren Motor hatte ja Pferdestärke 18. Er wiederholte nur dass er keinen Motor hat dann stand er auf und verschwand im Boot drinnen. Sid versuchte uns nun Boot B entlang zu ziehen und uns vor ihnen am Seil an zubinden, als wir den Rauch eines Feuer rochen. Mit entsetzen dachten wir dass es unser Dinghymotor war. Wir hatten keine Ahnung wo der Geruch her kam bis die Frau auf B raus kam und ich sie wieder an schrie uns zu helfen sagte sie dass ihr Motor am brennen ist. Nun haben die tatsächlich den Motorangestellt und in Gang gebracht wobei ihr Propeller sich dann an der Leine völlig verwickelt hatte, wie dumm kann man den Sein, die wussten ja dass die Leine unter ihrem Boot war. Nun waren sie festgenagelt und brachten uns noch mehr in Gefahr da sie uns nur völlig dort einzwengten. Mit heftigerem Wind und grösseren Wellen fingen die Boote an zusammen zu prallen, doch zwischen Debi, Rob, mir und einigen Fischermänner gelang uns das zu verhindern. Schlussendlich hatte Sid Paradise von B weggebracht, wir waren zwar immer noch hinter dem Seil doch momentan ausser Gefahr. Wind Shear lag nun in den Felsen und zwischen einem langen Seil dass Sid zum Fischerboot brachte konnten Wind Shear endlich übers Seil und ins tiefe Wasser gezogen werden. Dann war Paradise an der Reihe. Die Frau auf B schrie immer und immer wieder: "Was ist mit uns, was ist mit uns" und "die haben unsere Leinen vom Bug genommen ich WILL die zurück". Erneute schrie ich sie an dass das Boot mehr Wert hat als die Leine dass Sid uns raus ziehen wird und dann sie. Ich glaube die kapierte das nicht. Als die dann unsere Leine los liessen, bin nicht sicher was wirklich passiert, ging Paradise rückwärts auf grosse Felsbrocken los doch Glücklicherweise mit dem Licht des Mondes und der Navy Station konnte ich eine gelbe Leine sehen die am Seil angebunden war und mit einen Hook holte ich sie schnell rein uns zog Paradise aus der Gefahr raus. Zur selben Zeit war Paradise am langen Seil mit dem Fischerboot angebunden und wurde ins tiefe Wasser gezogen. Doch zuerst war das Ruder am Anker von B an gehängt (einer der Fischermänner brachte das raus damit das Boot damit raus gezogen werden konnte, die Leine am Anker war jedoch nicht mal 20 Meter lang und taugte nichts. Ich sagte ihm aber dass er ihr Dingy gebrauchen sollte da die das immer noch nicht taten). Der Kerl auf B war immer noch im Boot drinnen. Als Paradise dann im freien war stellte ich den Motor an und fuhr aus der Bay raus weil Sid um kehrte um B zu helfen. Sid meinte dann dass ihr Mann den Starter am wechseln ist und Sid solle aufs Boot steigen und ihm helfen gehen. Oh nein, sobald man seinen Fuss auf ein Boot setzte dass Hilfe braucht übernimmt man die Haft und das wollte er nicht. Ausser dem war es wichtiger das Boot von Seil zu ziehen. Die Fischermänner hatten nun eine grosse Diskussion und weigerten sich B raus zu ziehen da sie zuerst Geld sehen wollten. Schlussendlich als sie Geld hatten zogen sie sie von Seil in tieferes Wasser. Sid sah dass sie in guten Händen waren und da sie nicht am sinken waren und segeln hatten kam er zurück auf Paradise. Wind Shear hatte noch etliches Geld von Venezuela übrig die sie den Fischermännern geben wollte. So musste Sid nochmals zu denen fahren doch der Benzintank war auf leer so musste ich ihm den vollen geben was gar nicht einfach war da das Meer nun wirklich hohe Wellen hatte und immer noch aus dem Westen kam. Als er den Tank montierte wurde er fast mit den Davits erschlagen so zog ich ihn schnell rein. Alles ging dann gut er brachte den Venezuelanern das Geld die alle ware überglücklich und jeder drückte Sids Hand. Als Sid dann zurück war fuhren wir auf die wind freie Seite der Insel in der Hoffnung wir das Dinghy hoch holen konnten doch die Wellen waren zu wild das zu unternehmen so mussten wir es ziehen und die Chance nehmen es zu verlieren. Nicht mal 5 Minuten später hörte ich einen Knall hinter uns und wusste dass eine Leine vom Dinghy geschnappt hat. Was dann geschah war absolute Wahnsinn. Wir verlangsamten das Boot, Sid stieg hinten dem Ruder runter ins Dinghy das wild hin und auf und ab ging und damit er sich den Kopf nicht zerdrückt mit dem auf und ab gehenden Boot liess ich die Leine raus als er das Dinghy befestigt hatte zog ich in wieder rein und wir Supermann krabbelte er mit Mühe wieder dem Ruder hoch und ins Boot. Wow, das war ein grösserer Adrenalinrusch als an den Felsen zu sein. B war inzwischen auch hinter der Insel kein Licht an, kein Motor, keine Segel hoch und wir segelten Richtung Westen und hoffen die nie wieder zu sehen. Der Wind blies mit 15 bis 20 knoten aus dem Westen was wieder an der Nase war so lief der Motor und wir das Haupsegel und Beisegel ab. Wir beschlossen in Bahia Honda kurz zu halten um das Dinghy hoch zu nehmen dann direkt nach Cab de Vela zu segeln. Doch als wir die schöne Bay sahen und die uns an die Sea of Cortez erinnerte beschlossen wir dass wir einen guten Nachtschlaf brauchten und uns zu entspannen von den Strapazen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen den Muskelkater wir alle am nächsten Morgen hatte. Alle Glieder schmerzten und wir fanden Bläuen über all. Unsere Nacken waren am schlimmsten. Für drei Nächte hatte ich Probleme durch zu schlafen da mein Nacken so schmerzte, so beschlossen wir alle dass wir Weihnachten hier verbringen werden.
Bahia Honda ist ein sehr hübscher Ort und doch nicht viele Boote verweilen hier, es gibt nur einen Waypoint die vermerkt sind so gingen wir tiefer in die Bay rein und fanden dass es überall eigentlich 30 Fuss tief ist und wir fanden uns einen ruhigen Ankerplatz und liessen den Anker runter. Die erste Nacht schaute ich der Mondfinsternis zu und bestaunte all die vielen tausende von Sternen. Am Heilig Abend kam der Wind auf und wir wussten dass eine Tropische Welle unterwegs war und uns viel Wind und regen bringen würde. So spät im Dezember sollten die Wellen schon gar nicht mehr vorhanden sein, doch die sind immer noch aktive. Wir kriegten 25 Knoten Wind und die Böen mit Regen brachten uns gar Wind bis 35 Knoten. Der ruhige Ankerplatz kriegte nun ein meter hohe Windwellen und für 2 Tage ging es ab und runter es war so schlimm wir konnten das Boot nicht mal verlassen und zusammen zu feiern und schwatzten halt via Radio. Heute am 26 ist es wesentlich ruhiger und wir werden heute Abend schlussendlich Weihnachten feiern. Morgen sollte das Wetter wieder ruhiger sein und wir hoffen dass wir aus der Bay schleichen können und von hier aud direkt nach Santa Marta segeln was immer noch gute 200 Meilen entfernt liegt. Dieser Teil der Colombianischen Küste ist einer der 5 schlimmsten Gegenden in der Welt zu segeln was das Wetter antrifft und so hoffen wir dass wir ein gutes Wetterfenster nach Santa Marta kriegen.

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