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Monday, January 10, 2011

Charmantes Santa Marta

Wir freuten uns schon eine ruhige Weihnacht mit unseren Kollegen auf Wind Shear zu feiern, doch das Wetter hatte andere Pläne für uns. Eine weitere tropische Welle kam auf uns zu und brachte viel Regen und vor allem viel Wind 22 bis 35 Knoten. So wurde dieser schön und ruhige Ankerplatz rollig und es war unmöglich ins Dinghy zu steigen ohne die Gefahr im Wasser zu landen und so verbrachten wir die Weihnachten alleine auf unseren Booten und feierten via Radiofunk. Ich konnte nicht mal meine Weihnachtsdekoration geniessen da die wie wild hin und her schaukelte.
Am 27. konnten wir endlich weiter segeln und hatten aber nur 2 Tage bevor der Wind wieder stärker wurde und das für mindestens eine Woche, so beschlossen wir uns anstatt in Cabo de Vela zu halten direkt nacht Santa Marta zu segeln was 160 Meilen entfernt lag. Wir wollten nicht noch mal in einem rolligen Ankerplatz stecken bleiben.
Wir hatten 15 Knoten Wind als wir die Segel hoch zogen und uns auf den Wege machten. Die Wellen waren um die 2 bis 3 Meter hoch doch kamen von hinten mit dem Wind in anderen Worten wir gingen mit den Wellen und dem Wind. Mit dem Wind hinter uns wurde das Hauptsegel gerefft damit das Boot sich nicht zu sehr umher dreht und die Wellen dadurch an die Seite geraten und mussten es gar nochmals kürzen dann schlussendlich nahmen wir es runter da wir von einer Seite auf die andere gestossen wurden. Das Vorsegel kriegte auch doppelt gerefft und so war es viel bequemer und das Boot ging mit den Wellen mit. Manche Wellen waren gar 4 Meter hoch. Wir segelten mit 7 Knoten und manche Wellen schoben uns gar bis 8.9 Knoten und wir mussten das Boot verlangsamen. Wir hatten auch eine Strömung von 1 1-2 Knoten mit uns die die Reise wesentlich schneller machte.
Gegen Morgen schien der Wind und das Meer sich etwas zu beruhigen aber nur für wenige Stunden.  Als wir etwa 40 Meilen von den 5 Buchten entfernt waren kam der Wind zunächst mit 20 Knoten und verstärkte sich langsam zu 25 Knoten. 10 Meilen entfernt konnten wir dann langsam das Land sehen. An einem klaren Tag kann man von hier die schneebedeckten Berge der Sierra Nevada de Santa Marta sehen doch leider war die Sicht nicht so gut. Es war trotzdem spektakulär die hohen Hügel und Bergen zu sehen die durch tiefe Fiorde voneinander getrennt sind, die alle zum Tayrona Nationalpark gehören (Kreuzer nennen sie die 5 Bays). Ursprünglich wollten wir in den 5 Bays auch ankern doch inzwischen hatte sich der Wind auf 30 Knoten verstärkt was die Ankerkplätze unbenutzbar macht. 7 Meilen von den 5 Bays entfernt gab es dann so viel Schutt im Wasser dass wir einen Slalomkurs um die vielen Gestrüpper, Seerosenbeeten, Holzplatten und Baumstämmen fahren mussten was unsere ganze Konzentration brauchte.  Wir hatten noch nie etwas Schlimmeres mit Schutt gesehen. 5 Meilen entfernt hatten wir nun 35 Knoten und als wir um die Ecke des Tayrona Parkes segelten Richtung Santa Marta blies es gar 38 Knoten. Glücklicherweise schützten uns die Berge nun von den hohen Wellen doch der Wind fegte die Canyons runter. Wind Shear ware etliche Meilen vor uns und riefen uns an als sie in Santa Marta ankamen. Sie versuchten dort zu ankern doch wurden von der Küstenwache verboten dort zu ankern und natürlich blies der Wind zu sehr um die Marina an zu legen (später fanden wir raus dass Wind Shear am falschen Ort versuchten zu parkieren hätten das neben der Marina tun sollen). Wir waren zur Zeit gerade vor der Bucht neben Santa Marta "Taganga" und wechselten unseren Kurs in die Bucht um zu sehen ob es dort eine Möglichkeit gab zu ankern und vielleicht die Nacht zu verbringen bis sich der Wind legt. Je näher wir dem Ende der Bucht kamen wo ein hübscher Strand lag mit etlichen Fischerbooten um ringt mit Palmen und hübschen Häusern im Hintergrund wurde der Wind ruhiger und als wir in 4 Meter Tiefe ankerten hatten wir nur noch 15 Knoten. Wir teilten dass Wind Shear mit und wenig später ankerten sie hinter uns. Ich bereitete uns eine Zwiebelkäsewähe vor und wenig später sassen wir auf Paradise und genossen die Wähe. Hin und da kriegten wir ein paar Regentropfen und der Wind ging auf und ab. Etwas später kam die Küstenwache bei uns vorbei und legte an Paradise an. Wir dachten zunächst dass wir Probleme habe würden da wir uns noch nicht in Santa Marta angemeldet hatten doch die wollten uns nur wissen lassen dass es OK ist am Tage hier zu ankern doch in der Nacht sollten wir nicht hier zu sein um nicht beraubt zu werden. Es wäre sichere vor der Marina zu ankern.
Um 16:00 Uhr legte sich der Wind wesentlich und wir fuhren um die Bucht herum und planten vor der Marina zu ankern. Die sahen uns der Marina nähern und riefen uns am Funk an und luden uns ein in die Marina zu kommen. Wenig später waren wir alle am Dock angebunden und nicht mal fünf Minuten später fing der Wind wieder an zu blasen mit über 30 Knoten. Der Wind wütete für 5, 6, 7 Tage mit Böen über 40 Knoten. Das Wetter ist hier anscheinend so vom Dezember bis Februar. Das Blöde am Wind ist es bläst Sand vom Strande aufs uns ins Boot rein, also es ist hier sehr staubig und sandig.

Zwar war es nicht der Plan wieder in einer Marina zu sitzen doch wir stimmen beide ein dass es hier sicherer ist in der Marina als am Anker, besonders mit dem starken Wind. Allerdings waren wir geschockt Boot B hier an zu finden und vielen Dank zu unseren Bootsfreunden dem Marinamanager zu sagen dass wir nicht neben denen sein wollen, der wollte uns den Slip neben ihnen geben.
Es war toll wieder alle unsere Kollegen von Sandial, Bamboo, Fine Line und Dragon Fly zu sehen und wir alle teilten unsere Segelabenteuer der Kolumbianischen Küste entlang.

Wir kamen gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang an und konnten mit erleben wie die Stadt sich veränderte da alle Weihnachtsdekorationen aufläuchteten. Wow, das war so toll, habe seit ich die Schweiz verlassen habe nie mehr solch tolle Weihnachtslichter gesehen wie hier, so fühte ich mich sogleich zu Hause. Der Strand und die Promenade waren voll mit Leuten die alle eine gute Zeit hatten. Am frühen Morgen um 7 Uhr war der Strand so wieder gefüllt mit Gelächter der Kinder die sich im Meer tummelten. Die ganze Stadt ware am Leben von früh bis spät in die Nacht hinein.

Wir hatten eine zu ruhige Weihnachten und so hofften wir für einen guten Silvester. Bamboo, Fine Line und uns wollten das mit den Einheimischen feiern doch wir hörten dass alle bis Mitternacht zu hause bleiben dann aber kommen sie raus und ein grosses Feuerwerk started. Wir trafen uns alle um 10 Uhr und spazierten in die Stadt wo wir absolute niemandem begegneten, die Strassen waren verlassen und es war so still es war wie eine Geisterstadt. An der Promenade entlang hatte es drei Restaurants die offen waren doch auch dort waren die meisten Tische leer. Wir setzten uns schlussendlich an einen Tisch und genossen einen Aperitif und als Mitternacht nahe war bezahlten wir die Rechnung und gingen zum Strand um auf das Neue Jahr zu warten. Nur wenige Leute waren dort und als Mitternacht vorbei war und wir uns ein Gutes Neues Jahr wünschten blieb es ruhig, keine Leute und kein Feuerwerk, wow, war das eine Enttäuschung. Ich war gar noch mehr enttäuscht als ich unsere Freunde zu einem Champagner Prost auf Paradise einlud doch die waren müde und gingen zu Bett, so sass ich alleine auf dem Vordeck mit meiner Flasche Champagner und prostete das Neue Jahr. Ich wünsche Euch allen ein Glückliches Neues Jahr!!!

Seit wir ankamen waren wir beschäftigt das Boot zu waschen, die Stadt kennen zu lernen und mit unseren Kollegen zusammen zu kommen. Das meiste aber war den heftigen Wind von 30 Knoten und Böen über 40 Knoten für Tage und Tage zu erdulden. Das Boot ist voll von Sand innen und draussen und der Wind geht auf die Nerven. Doch dann wenn man in die Stadt geht und dort umher spaziert ist es das Üble wert. Santa Marta ist eine ganz charmante Stadt und erinnert mich sehr auf Cartagena. Es ist schön mal wieder in einer Stadt zu sein wo der dollar weit geht und ein Bier 60 Rappen kostet. Die Lebensmittelgeschäfte sind toll und Früchte und Gemüse sind so frisch und reif wie wir es schon lange nicht mehr gesehen haben. Die Restaurants sind super und ein gutes Nachtessen kosten nur um die 10 Franken rum. Unser lieblings Restaurant ist Agave Azul de die besten Mojitos (Rum, Pfefferminze, Zucker und Eis) machen und das Essen ist fabelhaft. Wir werden hier ein Weilchen verbleiben und uns die Gegen unsicher machen.

Um Fotos zu sehen geht bitte auf die Englische Version: