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Thursday, November 16, 2006

Meridareise

Die Busfahrt war toll und da es Vollmond war konnten wir die schöne Landschaft gar in der Nacht bestaunen. Der Bus war sehr bequem da man gar die Beine hochlagern konnte. Das einzige Problem war dass sie die Temparatur nicht regulierten, wir wussten zwar dass es eine kalte Fahrt sein würde und bereiteten uns dafür vor, doch hätten wir nie gedacht dass wir in einem Gefrierfach sitzen würden. Wir hatten Pullover, dicke Jacken, Socken und Tücher und frohren trotzdem. Resultat Manuela stieg mit einem höllischen Stirnhöhlenkatarr aus und beschlossen zurück zu fiegen. Die Fahrt dauerte 20 Stunden war aber nur erstaunliche 990km, die Durchschnittsgeschwindigkeit muss um die 50km gewesen sein. Kein Wunder dauerte es so lange. Bei Sonnenuntergang fuhren wir durch Caracas die Hauptstadt von Venezuela. Es ist eine riesige Stadt und der Verkehr war ein Chaos. Ein Wolkenkratzer nach dem anderen sind in der Innenstadt zu finden, doch was mir ins Auge stach war was um die Aussenstadt zu sehen ist. Man kann es nicht beschreiben, Häuser aus Backsteinen sind wie Schachteln aufenander gebaut und das Hügel um Hügel, da ist nicht mal Raum für ein kleines Bäumchen, sieht sehr armselig aus und es bricht einem das Herz das zu sehen.

Nach einer langen Nacht im Bus fuhren wir schlussentlich dem Tal nach Merida rauf. Wir erwarteten ein kleines Dörchen zu finden und waren schockiert zu sehen was für eine Grossstadt Merida ist, nicht nur das der Verkehr war schlimmer als in Los Angeles. Wir waren etwas enttäuscht solch einen Tummult zu finden anstatt einem beruhigenden Dörfchen.

Merida 1577m liegt in der Mitte der Anden und ist separiert bei den hohen Bergen von Kolumbien und Venezuela. Diese hübsche Stadt sitzt auf einem flachen Mesa, die sich wie eine Terasse über 12 km zwischen zwei paralellen Flüssen zieht, mit einer abrubten Kliffe zum Fluss.

Die Stadt ist gefüllt mit Posados, kleine und günstige Gästhäuser mit einer freundlichen Atmospähre. Unsere Kollegen Dale und Sandy vom Boot Snow White wohnten in der sehr hübschen Posada Casa el Sol, die Schweizern gehört. Wir wohnten bei Gioia, sie hat zwei Gästezimmer zur Verfühgung und die meisten Segler wohnen bei ihr. Sie wohnt mit ihrer Tochter Sabrina und ihrer italienischen Mutter mit drei Hunden und zwei Wellensittiche. Ihre Mutter ist eine echte Künstlering und macht Blumen aus Zucker für Torten die wie echte Blumen aussehen. Als Dale und Sandy ankamen (sie nahmen einen Flug) sassen wir uns mit Gioia nieder um Pläne zu schlachten. Früh am nächsten Morgen gingen wir zur Teleferico, der höchsten und längsten Seilbahn der Welt. Sie ist 12.5 km lang und geht von 1577m bis zu 4765m (Pico Espejo) in 4 verschiedenen Seilbahnen und total fünf Stationen, von wo man den höchsten Bergspitzen der Anden beobachten kann der 5007m hohe Pico Bolivar. Plan war das Seilbahn den Bergrauf zu nehmen von dort Maulesel nach Los Nevados zu reiten und mit Jeep nach Merida zurück zu fahren. Unglücklicherweise oder glücklicherweise hatte die Seilbahn welche mekanische Probleme und so fuhren wir mit dem Jeep nach Los Nevados und am Ende unseres Ausfluges realisierten wir dass es einfacher ist den Jeep und Maultiere Bergauf zu nehmen als runter. Gioia meinte dass wir einen Jeep für vier nehmen sollen da sie die grösseren Wagen mit Leuten vollstopfen. Leider war keiner vorhanden doch wir schwatzten den einen Fahrer rein uns viere zu transportieren. Nach etwas fünf Minuten Fahrt kamen wir wieder am selben Ort an und der Fahrer füllte den Wagen mit allerlei Baumaterial, dann stieg ein älterer Mann rein und los ging es wieder. Fünf Minuten später stoppte er schon wieder, dieses mal stieg ein jüngerer Mann ein. Fünf weitere Minuten schon wieder ein Halt und die Frau und Sohn vom jüngeren Mann stiegen rein. Weitere fünf Minuten wieder einen Halt, dieses mal ging das Päärchen in eine Garage rein und holten Säcke voll mit Porviant die dann auf dem Dach angebunden wurden. Dann gings wieder los und könnt ihr es glauben wir stoppten noch ein weiteres mal, dieses mal ging der alte Mann raus und holte seinen Proviant von Säcken voll mit Zucker und Teigwaren und Bündel von Toilettenpapier. Alles wurde auf dem Dache angebunden und nun gings dem Berg hinauf richtung Los Nevados. Ungefähr nach dreissig Minuten wechselte der junge Mann ein paar Worte mit dem Fahrer, der hielt sofort an, öffnete die Hintertür, die Frau des jüngeren Mannes stieg aus und die Ärmste übergab sich. Die Arme ist schwanger und hatte Morgenübelkeit. Wir sahen rot und dachten wir würden nie in Los Nevados ankommen. Schlussentlich gelangten wir am Berge oben an und die Strasse führte nun in ein langes Tal rein und die Berge im Hintergrund waren gar noch höher als wir schon waren. Die Strasse war zuerst bepflastert doch aber eng, doch dann ware es nur Stock und Stein einer steilen Bergwand entlang und nur genügend Raum für eine Autoweite. Man kriegte Hühnerhaut wenn man dem steilen Hang runterschaute. Halbwegs nach Los Nevados hielten wir wieder an, dieses mal um Mittagessen zu geniessen. Auch arbeiteten sie an der Bergstrasse und wir mussten das Auto wechseln da sie nicht durchfahren konnten. Das war streng als die Strasse steil dem Hügel rauf ging und wir den Leuten halfen ihren Priviant hoch zu schleppen. Natürlich sind wir es nicht gewohnt in hörerer Höhe zu sein uns unsere Lungen pumpten Überzeit. Nach der Baustelle wartete ein anderer Grosswagen für uns und nun wurden nicht nur wir vier mit den alten Mann und der Familie eingeladen doch noch drei weitere Leute, der Wagen war voll und als wir dem Berg hochkrabbelten, lehnte sich der Wagen gegen die Schlucht. Ich machte einen Witz zu Dale, da er relative gross und schwer ist dass er auf die andere Seite sitzen sollte. Fünf Minuten später fragte der Fahrer was Dales Gewicht ist und meinte dann dass er auf die andere Seite sitzen sollte. Die Strasse war nun so eng dass es nur 4 centimer übrig hatte neben den Pneus und der Schlucht die ein paar Kilometer runter ging. Wir waren echt froh als wir in weiteren zwei Stunden entlich in Los Nevados ankamen.

Los Nevados ist ein bezauberndes und sehr kleines Dörfchen das in einen steilen Tälchen auf 2700 m gebettet ist. Die Einwohner leben vom Tourismus und jedes Haus ist eine Posado. Wir blieben in der Bella Vista, zwar die Teuerste (15 Dollar), doch aber die hübscheste, sauberste mit der besten Aussicht. Nachtessen und Frühstück waren im Preis inbegriffen, nicht schlecht. Es hatte noch eine andere Posada die wir sehr mochten, die hatte Hängematten aufgehängt, dort hatten wir ein paar Getränke und ruhten uns in denen aus und bestaunten die schöne Aussicht. Es gibt nicht vieles zu tun hier und es hat auch keine Läden, wir konnten nicht mal Wein zum Nachtessen kriegen. Doch machen sie hier ein Getränk Calientada, Kräuter die sie in den Bergen finden werden in heissem Wasser aufgekocht und mit Likören serviert. Jede Posada gebraucht ein anderes Rezept, doch alle schmecken sehr gut und sind sehr beruhigend.

Früh am Morgen begannen wir unser Reitabenteuer. Giovanni war unser Guide der uns drei Esel und ein Pferd brachte. Komischerweise gab er die kleinsten Esel Sid und Dale die viel schwerer und grösser als uns sind und ich kriegte das Pferd. Die fünf Stunden dem Hügel hoch reiten war unglaublich. Da es hier Frühlingsbeginn ist war alle Gebirgsblumen in vollständiger Blüte, es war absolut atemberaubend und wir genossen jeden Meter den wir höher stiegen. Allerdings fingen unsere Esel an sich zu streiten wer der Erste ist und fingen gar an zu beissen und treten. Mein Pferd blieb jeweils hinter allen und ich genoss dem Gestreite zuzuschauen. Es war so lustig wir lachten so sehr dass unsere Gesichter schmerzten. Schlussentlich fing mein Pferd auch an um den ersten Platz zu kämpfen und als wir schlussentlich eine andere Gruppe einholten kämpften sich alle Esel um den ersten Platz. Das lustige daran war, Sids Esel stoppte jeweils und mein Knie endete jeweils in seinen Hintern, ihr hättet meine Knie sehen sollen, nass und braun, scheusslich. Dale hatte das selbe Problem so beschlossen wir dass Sids Esel Spass daran hatte und es mochte. Sandys Esel biss und schlug zu und einer der Leiter flog durch die Luft und dem Hügel runter. Glücklicherweise erwischte ihn der Huf am Rucksack und so wurde er nicht verletzt. Giovanni musste nun Sandys Esel führen und nun war mein Pferd allen voraus. Bei einem hübschen Bergbach machten wir dann eine Stunde Pause und hatten noch eineinhalb Stunden zum Gipfel zu gehen. Diesen Teil hatte Sandys Esel und mein Pferd dann ein Wettrennen. Es war echt lustig, die warteten jeweils aufeinander und eines galopierte dem anderen davon. Schlussentlich erreichten wir Loma Redonda 4045m, unsere Beine schwabelig und unsere Hintern am Elend. Von hier aus hätten wir die Seilbahn zum Espejio dem höchsten Punkt hochfahren können doch Sandy und meine Lippen waren Blau und uns war es trümmlig vom Luftmangel, so beschlossen wir anstatt die Seilbahn runter zu fahren. Zurück in Merida genossen wir ein frühes Nachtesen und gingen früh zu Bett.

Am dritten Tage gingen die Männer „canyoning“, aufregend doch aber ein eher ehrfürchtiges, sehr geisteskrankes oder ziemlich verrücktes Abenteuer, die wildeste Sache die man tun kann ohne getöted zu werden einem Schluchtwasserfall runter zu klettern, am Seil runter zu gleiten und runter zu springen. Die beiden hatten echt Spass doch gaben zu dass sie sich gefürchted hatten. Sie gingen Wasserfällen runter die mit 8 Metern an fingen und bis 35 Meter hoch waren, Haaresträubend.

Sandy und ich nahmen uns eine gemütliche Tour mit Sabrina die uns das Tale hoch fuhr, durch Tabay, Cacute, Mucuruba, Mucuchies zum Bergsee Mucubaji und schlussentlich zum Park wo die Condors sind. Dort waren drei Condors in einem grossen Käfig. Einer ist schon seit 14 Jahren dort da er nicht mehr fliegen kann. Hier bringen sie jeweils verletzte Condors hin und wenn sie geheilt sind lassen sie wieder frei. Unglaublich wie gross sie sind und rennen können sie schneller als wir, das tun sie mit offenen Flügeln was sehr befürchtend aussieht.

Merida ist berühmt für Forellen und so beendeten wir unsere tolle Reise mit einem Forellenschmaus. Obwohl Merida eine beschäftgte Stadt ist, hat es uns hier super gefallen und wir werden noch mal hierher kommen und mit Gioia wohen, vielleicht gar für einen Monat um mehr Spanisch zu lernen, aussert dem möchte ich lernen die Zuckerblumen zu basteln.

Der Flug nach Barcelona zurück war toll da wir in einer Beachcraft 1900 flogen die genügend Platz für 19 hat, es fühlte sich an wie in einem privaten Jet zu fliegen.

Nun aber mehr über Politik: Am letzten Tag in Merida kam El Presidente für einen Besuch. Wir fanden raus dass niemand je weiss wann er kommt, da er angst hat umgebracht zu werden. In seinen acht Jahren als Präsident war dies sein erstes mal in Merida. Wir hatten Glück dass wir erst am nächsten Tage abreisten da der Flughafen gesperrt wurde. Auch wurden die Strassen gesperrt und wir waren für über einer Stunde im Stau damit seine Busse reinfahren konnten. Da waren minstesten 60 Buse die bei uns vorbei fuhren alle hatten rote T-Shirts und Hüte an. Wie ich in eine früheren Bericht geschrieben habe, holen die Büsse Einheimische in den ärmsten Dörfern ab, geben ihnen je 60 000 BS was das Einkommen einer Woche ist, geben ihnen Hüte und Shirts und fahren sie wo er dann seine Rede führt. Dann hat er das Fernsehen dort die dann die nun ¨Chavistas¨ genannten Leute filmt und das Landesweit am TV zu sehen ist. Als sie bei uns vorbei fuhren jubelten sie dass sie nicht arbeten mussten und dafür bezahlt werden. Die sehen es nicht dass es Bestechensgeld ist dass aus ihren Steuern kommt. Normalerweise füttert El Presidente sie auch doch nicht dieses mal so waren die Einbewohner von Merida beängstig dass sie eine Riot anfangen könnten. Es wimmelte an jeder Ecke von Militär.

El Presidente hat ziemlich überall im Lande seine Reden gehalten und beschloss dass beide fertig sind, obwohl Rosales erst angefangen hat. Auch meint El Presidente dass nur nötig ist 55% von den Stimmzetteln zu zählen um rauszufinden wer der nächste Präsident sein wird. Der heutige Stand ist 50 zu 50 und El Presidentefängt an Beängstigt zu werden, so als letzte Woche seine Konkurenz Manuel Rosales bei einem Fussballspiel anwesend war und alle Leute ihm zujubelten, wurde das Spiel am TV unterbrochen, der Bildschirm wurde schwarz, doch aber nur an derjenige Kanal. El Presidente hat drei TV Stationen an der er täglich spricht. Rosales hat eine die aber seit über einer Woche abgestellt wurde, der Bildschirm ist schwarz, El Presidente hat alles unter Griff.

Wir haben auch rausgefunden, dass El Presidentes Vater ein Lehrer war der um die 200 Dollar pro Monat verdiente und seit er Präsident ist nun der grösste Landesbesitzer in Venezuela ist, wundere mich wie der das kriegte.

El Presidentes neuster Slogan ist: Wahl der Liebe, wählt für MEIN Venzuela. Ich brauche Euere Wahl ich brauche Eure Liebe. Der hat kein kleines bisschen Liebe in seinem Herz. El Presidente war zwei mal verheirated doch niemand weiss wer und wo seine Exfrauen sind. All seine korupten Kollegen sind gay und sie denken dass er es auch ist, da man ihn nie mit Frauen sieht, doch kann es niemand beweisen. Ich habe das schon mehrere male gehört, so wer weiss.

Die meisten Geschäftsbesitzer hier in Venezuela habe ihre sieben Sachen gepackt und falls El Presidentes gewinnt werden sie flüchten da sie keine Zukunft mehr haben. Der Schwarzmarkt für den Dollar oder Euro ist im vollen Schwung da alle ihr Geld aus dem Lande bringen wollen. Für uns ist da gut da wir einen besseren Preis kriegen.

Ihr seht dass hier so etliches los ist. Die Venezuelaner sind beängstigt was geschehen wird. Falls El Presidentes gewinnt wird er Venezuela in ein anderes Kuba verwandelnt. Er erzählt seinen Leuten dass er ein Sozialistisches Venezuela will wie Italien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, doch aber erzählt er ihnen nicht dass er nur eine politische Partei will und Kuba kopiert. Wir werden für die Wahl hier sein und sind sehr gespannt was geschehen wird.

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